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Grußworte von Cosima Jentzsch aus dem Operndorf

Liebe Freunde, liebes Publikum,

zum Abschluss von meinen Aufenthalt hier noch ein paar Zeilen aus dem Operndorf.
Über knapp vier Monate kamen hier wöchentlich ca. hundert Kinder zu mir ins Atelier. Egal ob gezeichnet, gebaut, plastiziert, gespielt, gesungen oder getanzt wurde, sie waren immer voll bei der Sache. Der Andrang war groß, viel zu groß für mich allein.
Ihre Faszination für Bilder war mir ein beeindruckendes Erlebnis. Sie stürzten sich regelrecht darauf und studierten aufmerksam und mit viel Geduld jegliche Details. Eines Tages brachten sie mich unglaublich zum Lachen, als sie Picasso beim Zeichnen kommentierten (Dokumentarfilm von Henri George Clouzot). Sobald Picasso seine typischen Kringel malte, flüsterten es rings um mich herum « tomato – tomato ».  Auch sonst waren ihre Reaktionen oft so konkret und bodenständig wie « Picasso – Tomato » und brachten mich immer wieder darauf, über den Kontext von Kunst nachzudenken. Zum Abschluss lade ich sie nochmal dazu ein, einen Blick auf www.folioblog.org zu werfen, wo ich regelmäßig aus dem Atelier publiziert habe.

Mein Aufenthalt stand im Schatten der schrecklichen Attentate; hier in Ouagadougou wie auch in Brüssel und an anderen Orten in der Welt. Es wurde schon viel dazu gesagt und ich möchte dem jetzt nichts zufügen, ich will Euch allen einfach nur viel Mut wünschen.

Mit herzlichen Grüssen,
Cosima Jentzsch

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Chers amis, cher public,

À la fin de mon séjour au village opéra, voici quelques mots de ma part.
Pendant presque quatre mois, une centaine d’enfants venait chaque semaine chez moi dans l’atelier. Que ce soit pour dessiner, construire, sculpter, jouer, chanter ou danser, ils faisaient tous avec beaucoup d’enthousiasme. La demande était grande, beaucoup trop grande pour moi toute seule. C’était impressionnant à voir comment ils étaient fascinés par des images. Ils se sont carrément jetés dessus et étudiaient avec soin tous les détails. Un jour, en regardant un film avec Picasso (le documentaire d’Henri George Clouzot), ils m’ont bien fait rire. Dès Picasso se mettait à dessiner ses petits ronds typiques, ils commençaient à chuchoter « tomato – tomato » autour de moi.  « Picasso – Tomato », ils réagissaient souvent de cette façon très concrète et terre-à-terre, qu’il m’a fait beaucoup réfléchir sur le contexte de l’art. Ici et ailleurs. Pour finir, je vous invite à jeter un oeil sur  www.folioblog.org où j’ai régulièrement publié les travaux des enfants.
Mon séjour au village – opéra a été assombri par les terribles attentats; ici à Ouagadougou, ainsi qu’à Bruxelles et ailleurs dans le monde. Beaucoup était déjà dit à ce sujet et je ne veux pas en rajouter. Je veux tout simplement vous souhaiter beaucoup de courage.

Bien cordialement,
Cosima Jentzsch

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Cosima Jentzsch’s Atelier Operndorf

Bereits 2014, infolge ihres ersten Aufenthaltes in Burkina Faso, erarbeitete die Künstlerin Cosima Jentzsch ein Konzept für ein offenes Atelier im Operndorf Afrika. Eines der Gebäude, welche für die künstlerischen Residenzen vorgesehen sind, wird nun bereits seit Dezember 2015 als Atelier für die künstlerische Arbeit mit den Schülern des Operndorfes und den Kindern der umliegenden Dörfern benutzt. Der Raum soll dabei als Ort zur künstlerischen Arbeit anregen: Cosima hatte vor Ihrer Abreise nach Burkina eine reiche Auswahl an Bildern, Büchern, Spielen und Arbeitsmaterialien durch Spendengelder gesammelt, die nun auf spielerischer, intellektueller und manueller Ebene den Kindern zur Inspiration dienen sollen, ihre eigene Kreativität erforschen lassen und ihnen die Möglichkeit geben sollen, Kunstschätze aus aller Welt kennen zu lernen.

Mit der Veröffentlichung der dort entstehenden Arbeiten im Netz (www.folioblog.org) wird wöchentlich aus der Perspektive der Kinder berichtet und ihnen gleichzeitig die Möglichkeit gegeben, sich über die Grenzen des Dorfes und des Landes Burkina Faso hinaus mitzuteilen.

Weitere Informationen gibt’s unter folgenden links:

Blog zum Atelier : www.folioblog.org

Facebookseite: https://www.facebook.com/atelieroperndorf/?ref=hl

Betterplace: https://www.betterplace.org/de/projects/33085-atelier-operndorf

(Der Erlös geht direkt in den Ankauf von Arbeitsmaterialien für das offene Atelier)

www.cosimajentzsch.org

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First Artist-in-Residence at CHRISTOPH SCHLINGENSIEFS OPERNDORF AFRIKA – Works of TOBIAS DOSTAL at KONZULÁT

invitationFirst Artist-in-Residence at CHRISTOPH SCHLINGENSIEFS OPERNDORF AFRIKA – Works of TOBIAS DOSTAL & TRAFO with ACT!ON in Art project, „Swallow Island“ – Szczecin at KONZULÁT

We invite you to the presentation of the first Artist-in-Residence at the Opera Village Africa with Aino Laberenz and Artist Tobias Dostal.
Mikolaj Sekutowicz will host a talk on TRAFO’s collaboration with the ACT!ON in Art project on Swallow Island in Szczecin.
With Screenings of Christoph Schlingensief Movies – all Night long!

| Vernissage 19H | Party 22H – LATE |

13.02. KONZULÁT – Leipziger Str. 60, 10117 Berlin – Eingang Jerusalemerstr.

• Special: One Painting – One Donation: Support the OPERNDORF AFRIKA with a Donation of 50 Euros for one Painting

There will be a display of the new ADLER AFRIKA series DEUTSCHLANDBILDER, results of a workshop organized by Martin Kwade during his stay in Burkina Faso and inspired by Philip Kojo Metz. ADLER AFRIKA (EAGLE AFRICA) http://www.philipmetz.de/www.philipmetz.de/Adler_Afrika.html is an ongoing project that examines traces of Germany on the African continent. In DEUTSCHLANDBILDER the school children of the African Opera Village were asked to draw their imaginations and phantasies of Germany. The Drawings are numbered, signed and registered and are part of the ongoing project. They will be sold at the venue and the money will be given to to the Opera Village to support the education of the children in the school.

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Zeichen gegen den Terror

Liebe Freunde und Unterstützer,

nach Paris, Bamako, Jakarta und Istanbul wurde nun auch Ouagadougou am letzten Wochenende ein Ziel terroristischer Anschläge. All diese Geschehnisse haben uns tief erschüttert. Die burkinische Nation, Wir und unsere Kollegen und Freunde vor Ort, stehen unter Schock. Der Anschlag ist auch ein Angriff auf eine junge Demokratie, denn das Volk der Burkinabé hat sich mit den Wahlen vor sechs Wochen für eine demokratische Verfassung und für einen Neuanfang entschieden. Der Terror versucht nun, diese Aufbruchsstimmung, die der Neuanfang mit sich bringt, niederzuschlagen.
Burkina Faso war und ist ein friedliches Land. Ein Land, das den Freiheitsgedanken und den Wert der Akzeptanz auch in verschiedenen Religionen lebt.
Dieser Angriff ist nicht nur ein Angriff auf das Land, sondern auch auf die Vorstellung eines freien Lebens und Denkens, die wir für unterstützungswürdig halten.

Ich möchte auf diesem Weg meine Anteilnahme aussprechen.
Präsident Roch Marc Christian Kaboré sagte am Samstag in seiner Rede zur Nation: Burkina Faso sei erstmals Opfer von „barbarischen“ Terroranschlägen geworden, aber er will sich dem „Krieg (…), den sie (die Terroristen) unserem Volk und den anderen Staaten der Welt aufzwingt“ entgegenstellen.
Übersetzt heisst Burkina Faso das Land der aufrichtigen Menschen. Das haben wir in den letzten Jahren beispiellos gesehen. Ich ziehe meinen Hut, dass sich die Menschen Burkina Fasos von dem Terror nicht einschüchtern lassen, sich diesem entgegenstellen. Und das, obwohl sie wesentlich mehr Unterstützung in ihrem Land brauchen, als wir uns das hier vorstellen können.

Umso wichtiger sehe ich nun unsere Arbeit für das Operndorf in Burkina Faso, in dem dieser Freiheitsgedanke gelebt wird. Wir und all die Menschen, mit denen wir vor Ort zusammenarbeiten, werden uns nicht einschüchtern lassen und unterstützen einander weiterhin. Letztlich ist das unser Zeichen gegen den Terror.

Aino Laberenz

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GUTS OVER FEAR – Live Vertonung von Christoph Schlingensiefs Filmmaterial am 3.12. in Berlin

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MOUSE ON MARS feat. Thomas Mahmoud-Zahl | LUCRECIA DALT | PC NACKT (Apparat/Warren Suicide) + musicians of STEGREIF ORCHESTER | TULA | TRANSISTORS OF MERCY |

Helmut und seine Freunde laden ein zur Live-Vertonung von Schlingensief-Filmmaterial!
ASK HELMUT, CTM Festival, BLN.FM und NBHAP haben diese Künstler gefragt, teils unveröffentlichtes Filmmaterial von Christoph Schlingensief auf ihre Art neu zu vertonen – mit einzigartigen Performances, versteht sich. Wir finden das jetzt schon Wahnsinn und sind sehr gespannt.

Und das an einem entsprechend außergewöhnlichen und noch neuen Ort: der Kuppelhalle im silent green Kulturquartier / Wedding. Dem ehemaligen Krematorium. Fünf Beiträge von jeweils 20-30 Min, über 100 Sitzkissen und Drinks im schönen Moos @ silent green gleich nebenan.

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Schlingensief United Im Kino International

Zusammen mit vielen Freunden, Kollegen, Weggefährten und neue Interessierte, feierten wir am 28.10.2015 Christoph Schlingensiefs 55 Geburtstag im Kino International in Berlin. Kerstin Grassmann, Susanne Bredehöft und Voxi Bärenklau erzählten, Klaus Beyer hat gesungen, Alec Empire fast die Fensterscheiben gesprengt und im Untergschoss hab es eine von Aino Laberenz und Frieder Schlaich konzipierte Installation zu The African Twin Towers auf über 30 Monitoren und Projektionsflächen zu bestaunen. Wir bedanken uns auf diesem Weg bei Allen die uns im Vorfeld unterstützt haben und ein großes Dankeschön an Alle die gekommen sind.IMG_3276 IMG_3290 IMG_3292 IMG_3318 IMG_3320 IMG_3322 IMG_3324 IMG_3330 IMG_3339 IMG_3358 IMG_3359IMG_3381 IMG_3378

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Konrad-Wolf-Preis 2015 an Christoph Schlingensief/Operndorf in Burkina Faso Preisverleihung

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Die Jury, der in diesem Jahr Alexander Horwath, Naum Kleeman und Georg Seeßlen angehören, ehrt Christoph Schlingensief posthum mit dem Konrad-Wolf-Preis. In der Begründung heißt es: „Konrad Wolf war ein politischer Filmemacher. Für ihn, von einem großen, skeptischen Projekt des Humanismus inspiriert, war es nicht nur wichtig, was Filme zeigen, sondern auch, was sie bewirken. Daher soll der Preis in seiner geistigen Dimension an einen Filmkünstler gehen, der sich seinen autobiographischen Eigensinn und seine politische Unabhängigkeit nie austreiben ließ: Christoph Schlingensief.
In seiner materiellen Dimension soll er an das Operndorf in Burkina Faso gehen und zwar an die dort projektierte Unterstützung für Jugendliche, sich das Cineastische als Ausdrucksmittel anzueignen, und wir hoffen, dabei Konrad Wolf verpflichtet, auf Poesie und Veränderungskraft des afrikanischen Kinos der Zukunft.“

Den Preis nimmt Aino Laberenz (Operndorf Afrika, Geschäftsführerin) entgegen.

Begrüßung Jeanine Meerapfel
Laudatio Georg Seeßlen
Moderation Rosa von Praunheim
Gast Dietrich Kuhlbrodt

Im Anschluss an die Preisverleihung wird der Film „Knistern der Zeit – Christoph Schlingensief und sein Operndorf in Burkina Faso“ von Sibylle Dahrendorf, D 2012, 106 min, gezeigt.
Dienstag, 20.10.

20 Uhr

Hanseatenweg
Studio
Eintritt frei

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Wir trauern um Henning Mankell

Henning wird uns und mir als Freund, Gesprächspartner, Berater und Begleiter des Operndorfes und darüber hinaus so sehr fehlen. Ich wünsche seiner Frau Eva und seiner Familie in Maputo viel Kraft. Henning schrieb einmal: „Meine Zeit zwischen Afrika und Europa aufzuteilen, hat mir Perspektiven und Distanz geschenkt, und ich glaube, es hat mich zu einem besseren Europäer gemacht“ Wir trauern um einen Freund. (Aino Laberenz)

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