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Im Exil: Festival au Désert kommt von Timbuktu nach Berlin

Vom 8. bis 10. Januar 2014 gastiert das „IM EXIL: Festival au Désert“, auf Einladung von Christoph Schlingensiefs Operndorf Afrika und der Stiftung Partnerschaft mit Afrika e.V. erstmals in Deutschland mit Film, Diskurs und großem Konzert.

Festival au Désert en Exile

Bedingt durch die politischen Unruhen und die schwierige Sicherheitslage in Mali konnte die diesjährige 13. Ausgabe des Festival au Désert – mittlerweile eines der größten und bedeutendsten Musikfestivals in Westafrika mit rund 5000 Besuchern – nicht mehr in Timbuktu stattfinden. Nun gastieren die Musiker der Tuareg-Nomaden mit ihrem Festival im Exil an unterschiedlichen Orten in Westafrika. Seit dem 16./17. November 2013 zieht die „Karawane des Friedens“ von Marokko bis Burkina Faso. Dabei verstehen sich die Musiker als Förderer des friedlichen Austauschs zwischen den Völkern, bieten ein Forum der westafrikanischen Musikkulturen und dienen als deren Fenster zur Welt.

Für die Stiftung Partnerschaft mit Afrika e.V. ist der Gastauftritt des Festivals in Berlin eine Chance, um afrikanische und deutsche Klangwelten sowie Künstler miteinander zu verbinden. Der Abschluss des Festivals wird Ende Januar 2014 in Christopf Schlingensiefs Operndorf Afrika in Burkina Faso erwartet.

„Unser kulturelles Erbe, das uns verbindet, wird immer stärker sein, als die Kräfte, die versuchen uns zum Schweigen zu bringen. Niemand wird es schaffen unsere Kultur zu teilen, wir werden unsere Ziele der Toleranz und Pluralität nicht aufgeben und hoffen wieder nach Timbuktu zurückkehren zu können. Wir freuen uns sehr, im Januar mit den Festivalgruppen Orchestre Amanar de Kidal und Khaira Arby nach Berlin zu kommen und die Musik der Tuareg-Nomaden und die Idee des Festivals in Berlin und Deutschland vorzustellen“, so Festivalleiter Manny Ansar, der erst vor kurzem mit dem Freemuse Award für seine Arbeit ausgezeichnet wurde.

Für Aino Laberenz, Geschäftsführerin des Operndorfes, erfüllt sich mit den Berliner Auftritten eine Vision: „Es war Christoph ein wahnsinniges Anliegen, afrikanischer Gegenwartskunst in Deutschland eine Plattform zu geben – als er die Operndorf Idee 2009 konzipierte war er im Gespräch mit deutschen Fernsehsendern und Theaterhäusern die Sendeplätze und Bühnen frei zu machen für Bilder aus Afrika, die von Afrikanern gemacht sind. Insofern macht es mich besonders stolz, dass die Volksbühne, die Akademie der Künste und das Babylon Kino nun drei Jahre nach seinem Tod ein Versprechen einlösen, die großen Bühnen frei machen und uns gegenwärtige Musikkultur aus Afrika präsentieren lassen. Das Festival au Désert im Operndorf in Burkina und in Berlin zu empfangen ist für uns eine einmalige Chance zu zeigen, dass die Operndorf Idee eingelöst wird, und es als freier Ort der Kunst international wahrgenommen wird.“

„Kunst und Kultur beeinflussen und prägen gesellschaftliche Wahrnehmungen auf vielfältige Weise“, so Dr. Katja Böhler, 1. Vorstandsvorsitzende der Stiftung Partnerschaft mit Afrika e.V. (SPA e.V.). „Deswegen haben kreative Begegnungen zwischen Künstlern aus Afrika und Deutschland für die SPA e.V. einen hohen Stellenwert. Die Musik hat zudem eine weit über die Grenzen hinausgehende verbindende Kraft, Menschen miteinander in Beziehung zu setzen. Einander kennenlernen und erfahren, dass Menschen in Deutschland und in den Staaten Afrikas trotz der räumlichen Entfernung ähnliche Wünsche, Träume und Hoffnungen haben, das ist ein Anliegen von SPA e.V. Vom berühmten Geiger Yehudi Menuhin  ist folgendes Zitat überliefert: ‚Die Musik spricht für sich allein. Vorausgesetzt, wir geben ihr eine Chance.‘ In diesem Sinne wünsche ich den Musikern des „Festival au Désert“ und den deutschen Künstlern einen inspirierenden musikalischen Austausch.“

Die dreitägige Berliner Veranstaltung möchte einen partnerschaftlichen musikalischen Austausch und deutsch-afrikanische Gegenwartsdiskurse in Deutschland ermöglichen.

 

Programm:

 08.01.2014
Kino Babylon Rosa-Luxemburg-Platz

19.45 Uhr
Kinovorführung: ‚Woodstock in Timbuktu’
Regie: Désirée von Trotha Deutschland 2013

Anschließendes Filmgespräch mit Désirée von Trotha (Filmemacherin), Manny Ansar (Leiter des Festival au Désert), Ahmed Ag Kaedi (Musiker Orchestre Amanar de Kidal) und Aino Laberenz (Operndorf Afrika) Moderation: Jan Lerch  www.woodstockintimbuktu.de

 

09.01.2014
Akademie der Künste am Pariser Platz

16-18 Uhr
Deutsch-afrikanische Klangwelten –  ein Workshop mit malischen und deutschen Musikern
Teilnahme nur auf Anmeldung

18 Uhr
Publikumsgespräch

19 Uhr
Podiumsdiskussion zum Thema
„Jenseits von Klischees? Warum deutsch-afrikanischer Kulturdialog mehr bedeutet als Singen, Trommeln und Tanzen.“

Im Rahmenprogramm Filmprojektionen von Kurzfilmen in Kooperation mit Afrikamera

 

10.01.2014
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz

20 Uhr
„Schlingensief in Timbuktu“ Konzertveranstaltung mit Orchestre Amanar de Kidal, Khaira Arby, sowie der Sängerin Nneka mit Band & der Hamburger Gruppe Kante

ab 23 Uhr
Abschlußparty im Roten Salon mit ‚Awesome Tapes from Africa’

Tickets hier erhältlich:
http://ticket.volksbuehne-berlin.de

 

 

Weitere Informationen finden Sie unter:

Festival au Désert
www.festival-au-desert.org

Operndorf Afrika
www.operndorf-afrika.de

Stiftung Partnerschaft mit Afrika e.V.
www.german-african-partnership.org/de/

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